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blue pieces of happy nature
Seit 1995 sammle ich Blütenblätter aller in meiner näheren Umgebung wachsenden Blumenarten. Ich bette diese einzelnen Blütenblätter in Wachs ein.
Jedes dieser so gestalteten Objekte haben die Grundform eines Prismas mit den Ausmaßen 8 x 8 x 38 cm.
Ich bezeichne sie als blue pieces of happy nature.
In einer neuen Anordnung, nun ins Zentrum der Betrachtung gerückt, etablieren sich die Blumen vom oft unbeachteten Naturgegenstand zum Kunstobjekt. Das Paraffin umschließt die zarteste Naturform und schottet die lebenswichtigen Elemente wie Wasser, Licht und Luft ab, abrupt und konsequent.
Fatal an der Sache ist, dass die wunderbare Schönheit des momentanen Naturzustandes erhalten bleibt und wie ein Juwel aus dem milchigen Paraffin strahlt. Schon aus rein ästhetischen Aspekten wird durch diesen todbringenden Überzug die eingeschlossene Natur zum hochwertigen Kunstobjekt mit ungeahnter Intensität.
Ein weiterer Faktor ist die Konservierung. Der natürliche Prozess des Absterbens und Wiederkehrens ist unterbrochen. Der „eingefrorene“ Zustand bleibt für einen unnatürlich langen Zeitraum erhalten.
Es entstehen Anschauungsobjekte künstlerischer Art für ein fiktives Museum im nächsten Jahrtausend.
Die milchig undefinierbare Konsistenz des polierten Wachses hebt den Reiz des Schauens. Das Auge wird gezwungen, sich mit den darin befindlichen Objekten auseinanderzusetzen, sie zu erkennen und ihre Schönheit – Ästhetik zu entdecken.
Mit diesen blue pieces of happy nature geht es mir darum, dass der Betrachter erkennt, wie wichtig das Thema der Erhaltung der Vielfalt der Arten ist. Selbst als auszurottendes Unkraut definierte Pflanzen erblühen in bewundernswerter Art, man muss sich lediglich sensibilisieren. Was für ein intensives Gelb erstrahlt im Löwenzahn; welch zartes und verletzliches Blau zeigt uns die gemeine Ackerwinde.
Beispiele ließen sich nahezu unendlich aufführen.
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